Das Jahr 2020, welches sich so anfühlt als hätte es eigentlich noch immer nicht geendet, obwohl wir uns mittlerweile im Februar 2021 befinden, war wohl eins der besonderen Art. Uns wurde aufgezeigt, dass unser Dasein auf dieser Erde doch ein fragileres ist, als der Großteil von uns wohl angenommen hatte. Eine Vielzahl an Einschränkungen des täglichen Lebens, traurige Schicksale und teils sehr düstere Aussichten in vielen Branchen dominierten den Alltag und die Geschehnisse in den Medien. Mit solch einem Jahr hat wohl kaum jemand gerechnet. Wir hatten große Pläne, große Erwartungen und blickten dem Jahr 2020 mit sehr viel Freude entgegen. Da waren wir wohl nicht die Einzigen…

Ab und zu ist es wichtig, in solchen Momenten den Blick für das Positive nicht zu verlieren, auch wenn es manchmal schwerfällt. Da es momentan wirklich genug negative Schlagzeilen gibt, werden wir diesen Blog Post also dazu nutzen, uns bewusst zu machen, welche positiven Dinge wir aus diesem Jahr mitnehmen können. Auch unsere persönlichen Erfahrungen als nachhaltiges Fashion Unternehmen werden dabei eine Rolle spielen, denn es ist uns wichtig uns ständig weiterzuentwickeln. Wir lernen dazu, verarbeiten mehr und mehr recycelte Materialien in unseren Schuhen und sind ständig auf der Suche nach Innovationen, um alt und neu miteinander zu verbinden.

Nun wurde uns aufgezeigt, dass wir Menschen Grenzen haben und vieles nicht selbstverständlich ist von dem wir es immer angenommen haben. Weder unsere Freiheit noch unsere Gesundheit ist eine Selbstverständlichkeit. Wir haben in diesem Jahr gelernt, Dinge wieder etwas mehr zu schätzen. Freunde, Familie, soziale Kontakte, Einnahmen und sogar Ausgaben. Man könnte fast sagen, die Welt ist vielleicht wieder etwas bewusster geworden. Wir sind es auf jeden Fall.

 

Nachhaltige Dinge haben an Wert gewonnen. Der wachsende Stellenwert von nachhaltigen Produkten und nachhaltigeren Lebensweisen wird zunehmend deutlich. Ein bisschen weniger Wegwerfkultur, weg vom Short Squeeze, hin zu ein etwas mehr Besonnenheit und Regionalität. Qualität darf etwas kosten und das muss sie auch. Es geht nicht um Protz, sondern darum, Großzügigkeit an den richtigen Stellen zu zeigen.

 

Es gab Zeit einmal zu reflektieren was einem das eigene Wohlbefinden, die eigene Gesundheit, aber auch die der Gesellschaft wert ist und wie wichtig diese ist. Denn wie man sieht, hängt doch so vieles zusammen, ob man es will oder nicht. Wir leben in einem gemeinsamen Ökosystem und Dinge haben Einfluss aufeinander. Es ist wichtig, dass es anderen ebenfalls gut geht, nicht nur einem selbst. Etwas zu geben, macht genauso glücklich, wenn nicht gar glücklicher, als etwas zu nehmen. Probiert es mal aus. Achtsamkeit ist wichtig, auch bei der Wahl der Produkte, mit denen man sich umgibt.

 

Die Fashion Industrie ist sicher kein Engel. Ganz im Gegenteil, sie ist verantwortlich für einen beachtlichen Teil der Umweltverschmutzung auf dieser Welt. Die „Hauptsache billig“ Mentalität bringt den Großteil der produzierenden Modemarken zur Produktion an Orte an denen das Thema Umwelt, Gesundheit und Würde ausgeblendet wird. All das ausgelöst vom täglichen Preiskampf in den Stores und online. Für uns hat sich bestätigt, dass wir diesen Weg nicht verantworten wollen und unserer nachhaltigen Sneaker Produktion in Portugal treu bleiben werden. Mit dem einzigen Unterschied, dass wir sie in diesem verrückten Jahr noch mehr zu schätzen gelernt haben. Handgemachte, verantwortungsvoll produzierte Schuhe mit nachhaltigem Konzept, statt Massenproduktion. Dafür stehen wir. Mehr denn je.

November 10, 2021 — Benjamin Hoffmann